Duell auf Augenhöhe

Dank KONAMI können wir euch in unserer Rubrik -rezensiert- zum ersten Mal eine Spielrezension anbieten.

PES 2012Text: Andreas Lilienthal & Christian Geipel Fotos: Pressebilder Konami

Vor ein paar Wochen landete in unserem Briefkasten ein brandneues Exemplar des diesjährigen Fußballspielehits Pro Evolution Soccer 2012 (PES 2012) für Playstation 3. Als bisherige überzeugte Anhänger der FIFA-Reihe von EA Sports waren wir vor dem ersten Kick-Off gespannt wie kleine Kinder unterm Weihnachtsbaum an Heiligabend.

Nachdem wir das Spiel ausführlich auf Herz und Nieren geprüft und zahllose Nächte mit exzessiven Spielen hinter uns gebracht haben, wollen wir unsere Ergebnisse nun mit euch teilen.

Nach zu zuletzt schwachen Jahren und deutlichen Niederlagen gegen den Liga-Krösus von EA Sports versprach KONAMI mit PES 2012 mit zahlreichen angekündigten Neuerungen einen erneuten Angriff auf die Spitze des Fußball-Spiele-Throns.

Das neue Teammate Control System soll für einen großen Fortschritt innerhalb der Serie stehen. Dabei stellt die komplette Kontrolle über einen zweiten Feldspieler, während man den eigentlichen Ballführenden Spieler steuert eine innovative Neuerung dar.

Außerdem entwickelte KONAMI für PES 2012 eine Vielzahl neuer KI (Künstliche Intelligenz Active AI) Elemente, um dem Geschehen auf dem Platz ein Höchstmaß an Realismus und Authentizität im Vergleich zum echten Fußball zu verleihen.

PES 2012In Folge des ausführlichen Dialogs zwischen den Produzenten- und Entwicklerteam um Shingo Takatsuka und den PES-Nutzern entstand eine tiefgreifende Neuerung im aktiven Spielgeschehen. So wurden etwa Strafstöße in PES 2012 komplett überarbeitet. Auch zählen die unterschiedlichen Fähigkeiten von jedem Spieler nun eine größere Rolle als zuvor, Timing, Geschwindigkeit des Balles und die Position des schießenden Spielers zum Ball haben maßgeblichen Einfluss. Zudem wurden die individuellen Reaktionen des Gegners erweitert und machen das Spiel spannender und unvorhersehbarer.

Unser Fazit:

Als PES-Novize fällt es natürlich schwer vergleiche zu den Vorgängern anzustellen, doch unsere Eindrücke von PES waren durchaus positiv. Die grafische Verpackung des Spiels lässt nichts zu wünschen übrig. Spielstätten und Akteure wurden mit Liebe zum Detail modelliert, sodass man beim ersten schauen auf den Bildschirm das Gefühl hat ein live Fußballspiel zusehen.

Doch für authentische und überzeugende grafische Darstellungen war die PES-Reihe schon immer bekannt. Auf dem Platz fällt jedoch schnell auf, dass die Entwickler das Spielprinzip einer Generalüberholung unterzogen haben. Die Steuerung, insbesondere das Passsystem, wurde überarbeitet, auch die KI hat aber einen deutlichen Schritt nach Vorn gemacht. Teamkameraden nehmen nun deutlich bessere und nachvollziehbarere Laufwege, die schnelleres und intuitiveres Passspiel ermöglichen. Die Hintermannschaften agieren glaubwürdig und vor allem effektiv.

Konami gelingt eine feine Balance zwischen Offensive und Defensive, so wirkt das Spiel als Ganzes lebendig, flüssig und realistisch. Die Laufwege wirken durchdacht und gekonnt, wodurch auch nach längerer Spielzeit keine Langeweile aufkommt.

KONAMI versucht mit PES 2012 ein überzeugendes Gesamtkonzept zu präsentieren, welches ein höchstes Maß an Spielfreude und Realismus bietet. Die Entwickler versuchen hier mit Details aufzutrumpfen. So zum Beispiel das Klackern der Stollen beim Weg der Spieler von der Kabine zum Spielfeld, Ordner und Kameramänner am Spielfeldrand oder Trainer die vor der Bank gestikulierend herumwirbeln.

PES 2012Dazu tragen auch professionelle Kommentare von Hansi Küpper und Wolff-Christoph Fuss bei. Des Weiteren wartet PES 2012 mit einem breiten Spektrum an Nationalmannschaften auf. Für uns die Gelegenheit einmal ein völkerverständigendes Match Iran gegen Israel auszutragen. Großer Kritikpunkt und Steckenpferd des Konkurrenten von EA ist wie schon in den Jahren zuvor der Mangel an Lizenzen. Für Fans der Bundesliga stehen z.B. nur der FC Bayern München und Bayer Leverkusen zur Verfügung. Selbst der aktuelle deutsche Meister Borussia Dortmund fehlt auf Grund der exklusiven Zusammenarbeit mit dem Konkurrenten.

Auch wirkt der Karriere-Modus ein wenig kompliziert und langwierig. Dem gegenüber steht die Möglichkeit die südamerikanische Copa Libertadores oder die UEFA Champions League zu spielen. Beim Gameplay ist nur das etwas statische Abwehrverhalten der Mannschaften zu bemängeln. Alles in Allem liefert sich KONAMI mit PES 2012 nach einigen Fehltritten in den letzten Jahren wieder ein Duell auf Augenhöhe mit dem seinem EA-Pendant.

Für uns ist PES 2012 auf jeden Fall eine sehr gelungene Alternative und wir sind uns sicher, dass der Zweikampf mittels umfangreicheren Lizenzen sicherlich eher pro KONAMI ausfallen würde.

Mehr Infos auf der Onlinepräsenz von KONAMI.




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1 Response

  1. 12. Juli 2013

    […] als eingefleischte Fussballsimulationsfanatiker (wobei die Redaktionsgeister sich scheiden PES vs. FIFA) bezeichnen würden, haben wir uns diesmal an den Spieleklassiker Zone of the Enders gewagt – mit […]

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