Alles Elektro oder was?

„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.“
Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)

Rüsselsheim | Klein, rund und kompakt, so präsentiert sich das erste in Serie gefertigte Elektroauto Europas. Der Mitsubishi „i MiVE“ (Mitsubishi innovative Electric Vehicle) läuft seit Januar 2011 für den europäischen Markt vom Band.
Auch andere Hersteller wie Citroën oder Peugeot konstruieren E-Autos, jedoch nur in Kleinserie. Die Prototypen sind in Deutschland bislang nur für ausgewählte Testkunden erhältlich, die sich an speziellen Versuchsgruppen beteiligen.

Beim i MiVE lassen modernes Design und komfortable Ausstattung zuerst kein ÖKO- Auto erwarten. Mit den Vorurteilen eines ÖKO- Mobiles haben die Hersteller bei Mitsubishi jetzt aufgeräumt. Öko muss nicht zwangsläufig altbacken und retro sein. Dieser Straßenflitzer hat dank seines elektrischen Antriebs keinerlei CO2- Ausstoß mehr. Seitens des Herstellers kommt man mit einer Batterieladung bis zu 150 km weit. Nicht gerade viel. Dank seiner 67 PS (49 kW) schafft der I MiEV bis zu 130 km/h. Eine kleine Spritztour über die Autobahn ist jedoch geradeso drin. Bei der Benutzung von Licht, Radio und Klimaanlage bleibt es jedoch bei dieser kurzen Spritztour. Ein Lithium- Ionen- Batteriesystem erzeugt die benötigte Antriebskraft. Die Batterien lassen sich an einer haushaltstypischen Steckdose bequem aufladen. Dies dauert bis zu sechs Stunden. Auch an sogenannten Schnell- Ladestationen kann man nach ca. 30 Minuten wieder losdüsen. Hier ist die Batterieleistung zu 80% wieder einsatzbereit.

Beim Automatikgetriebe des I MiEV gibt es eine weitere Besonderheit. Anstelle der Fahrstufen sind hier die Betriebsarten einzustellen. Diese werden in Position B, für höhere Energierückgewinnung und damit höheren Reichweite, D, volle Leistung und C, für komfortable Überlandfahrten, unterschieden. Die modisch schlichte Instrumententafel gibt neben der momentanen Geschwindigkeit auch Aufschluss über Energieverbrauch bzw. Rückgewinnung, Ladezustand und Betriebsart.

Natürlich gibt es auch negative und nicht ganz ausgefeilte Aspekte an dem so hoch gelobten Auto der Zukunft. Eines der größten Mankos ist leider der Preis. Mit 34.000€ für die Serienausgabe schreckt das viele potentielle Käufer ab. Ein anderes Problem ist, dass eine neue Batterie nicht so preiswert und schnell wie bei einer Taschenlampe ausgewechselt werden kann, zumal man nicht alle 150 km eine Steckdose findet. Auch ist es sehr gut für die Umwelt, dass der i MiEV kein CO2 mehr ausstößt. Da jedoch mit fossilen Energiequellen angetrieben, sind ökologische Wunderautos leider nur eine hübsche Mogelpackung.

Doch sicherlich sitzt bereits ein ganzer Schwarm Ingenieure über diesem und anderen Problemen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit bis uns die Lösungen auf alle noch ausstehenden Fragen des ÖKO- Autos präsentiert werden.

Alles in allem ist es toll zu sehen, wohin sich das Automobil nach 125 Jahren entwickelt hat und wir dürfen gespannt sein, was die klugen Köpfe der Automobilindustrie als nächstes zu bieten haben.

Wer weiß… Nach den nächsten 125 Jahren fliegen wir vielleicht alle in unseren ökologisch bewussten Superautos bis zum Mond.

Fahrzeugschein

Hersteller:Mitsubishi
Typ:i-MiEV (2010)
Karosserie:Kleinwagen
Motor:Elektromotor
Getriebe:Eingang-Getriebe
Antrieb:Front
Leistung (E-Motor):67 PS (47 kW)
Drehmoment (E-Motor):180 Nm
Von 0 auf 100:15,9 s
Höchstgeschw.:130 km/h
CO2-Ausstoß:0 g/km
Kofferraum:227 Liter
Versicherung:15 (HP) / 18 (TK) / 21 (VK)
Preis:34.390 EUR

 

 

Text: Maria Urban
Fotos: MITSUBISHI MOTORS Deutschland GmbH

 


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