MAGDEBIER – Das Pils von hier

Der Anblick der Flasche wirkt auf alteingesessene Magdeburger fast ein wenig heimelig. Kein Wunder, denn auf der exklusiven Prototypenflasche, die vor uns steht prangt ein antik anmutendes Logo im modernen Stil. Eine Magdeburger Werbeagentur möchte genau damit an eine längst vergessene Tradition in Magdeburg anknüpfen. Sie will ihr eigenes Bier brauen – denn schon Otto von Guericke braute gerne Gerstensaft.

MagdebierText: Andreas Lilienthal | Fotos: Andreas Lilienthal, hummelt und kusserow Werbeagentur

Die Idee ist denkbar einfach: Ein lokales Bier für den lokalen Markt. In den sozialen Netzwerken hat diese Idee schon einmal für große Begeisterung gesorgt. Von begeisterten Kommentaren „SUPERSACHE! MD braucht Bier“ bis hin zu geschmacklichen Erwartungshaltungen „Schöne Sache… Mal schauen wie es schmeckt…“ war es alles dabei. Eins steht jedenfalls fest, selten versetzte ein Produkt, dass noch nicht einmal im Handel ist die örtliche Facebook-Gemeinde so dermaßen in Aufruhr. Also packten wir die Gelegenheit am Schopf, um Alexander Kusserow – seines Zeichens Geschäftsführer von Die regionale Produktion mit regionalen Produkten ist Euch ebenfalls sehr wichtig. Lässt sich diese Idee ohne Probleme in die Tat umsetzen?

Wir finden es wichtig, ein lokales Bier auch im Großraum Magdeburg zu brauen, sonst könnten wir keine authentische Identifikation mit der Region aufbauen. Wir haben viele Gespräche mit Brauereien aus Sachsen-Anhalt geführt und letztlich auch einen Favoriten gefunden. Der nächste Anknüpfungspunkt war es, so viele Zutaten aus der Region zu verwenden wie möglich. Da wurden unsere Erwartungen sogar übertroffen. Es hat sich herausgestellt, dass Sachsen-Anhalt das nördlichste Hopfen-Anbaugebiet Deutschlands ist. So können wir wahrscheinlich vollständig auf regionale Zutaten für unser Bier zurückgreifen.

Soll Pils das einzige Produkt sein, dass ihr unter dem Label auf den Markt bringt oder habt ihr schon weitere Ideen?

Wir konzentrieren uns erst einmal auf das Pils. Jedoch haben wir schon weitere Ideen im Kopf. Mit der Zeit könnten wir uns vieles vorstellen. Egal ob das Magdebock als starker Maibock ist oder auch andere saisonale Biere. Welche Ideen sich noch in die Realität umsetzen lassen, wird die Zeit zeigen.

Und außer Bier vielleicht noch andere Getränke geplant?

Es gibt nichts, über das wir noch nicht nachgedacht haben. (lacht) Aber lassen wir uns einfach überraschen und erst einmal Magdebier auf den Markt bringen.

Wird das Bier nur in Magdeburg erhältlich sein oder ist auch eine Expansion geplant?

Eigentlich wollen wir es nur als lokales Bier für die Stadt anbieten. Wenn jedoch Leute aus Halle unser Bier trinken wollen, werden wir uns sicherlich nicht sträuben, es auch dahin zu liefern. (schmunzelt)

Es gehört schon ein gewisser Mut dazu, ein eigenes Getränk auf den Markt zu bringen. Habt ihr auch Angst zu scheitern mit eurer Idee?

Nein, wir probieren etwas aus und wenn es klappt, ist das großartig. Wenn nicht, dann haben wir es wenigstens versucht. Wir wollen einfach etwas Identitätsstiftendes für die Stadt entwickeln und bisher ist die Resonanz riesig. Das freut uns natürlich, aber nun müssen wir die hohen Erwartungen erst einmal erfüllen. Wir freuen uns schon auf die ersten Abfüllung und hoffen einfach, dass sich viele Magdeburger mit uns freuen.

Liebes Magdebier-Team, lieber Alexander wir bedanken uns für das herz- und gaumenerfrischende Interview und wünschen viel Erfolg. Der erste Schritt scheint getan. Bodenständig und unverkrampft macht er sich mit seinem Team nun daran, den Ruf zu festigen – allerdings ohne großen Druck aufzubauen: „Wir lassen alles in Ruhe auf uns zukommen.“

:: Mehr Infos – www.magdebier.de

 


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