Magdeburg kann auf vieles stolz sein – Interview mit Anna Schröder
Die Magdeburger und die Hallenser – sind jeweils schon ein ganz eigenes Völkchen. Seit Jahrzehnten wird gegeneinander gestichelt und gefrotzelt. Nicht selten sind ablehnende Sprüche gegen die jeweilige andere Stadt zu vernehmen. An Halle (Saale) wäre das Schönste sowieso nur die Autobahn nach Magdeburg.
Text: Andreas Lilienthal | Foto: privat
Rivalität ist groß, doch wie sehen das Menschen, die den Schritt gegangen sind? Wir haben heute eine waschechte Hallenserin getroffen, die nun ein Jahr in Magdeburg gelebt hat. Und ihr Fazit ist durchaus positiv.
Als gebürtige Hallenserin hast du nun ein Jahr in Magdeburg gewohnt. Was hat dich in die Landeshauptstadt verschlagen?
Ich bin für mein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) im Bereich Politik nach Magdeburg gekommen. Da Halle zwar nicht ewig von Magdeburg entfernt ist, wollte ich trotzdem nicht Tag pendeln, weil die Bahnverbindungen nicht ganz so billig und zuverlässig sind, wie man sie gern hätte. Es war also vor allem ein praktischer Grund, der mich dazu brachte, nach Magdeburg zu gehen.
Was hattest du damals vor deinem Umzug von deinem Aufenthalt in Magdeburg erwartet?
Ich wollte durch mein FSJ vor allem viel lernen und Erfahrungen sammeln. Ich habe über die Arbeit in meiner Einsatzstelle auch jede Menge nette Leute kennengelernt, was ich mir natürlich mir erhofft hatte. Ansonsten wollte ich einfach die Stadt etwas näher kennenlernen.
In welchem Stadtteil hast du gewohnt?
Ich habe in der Alten Neustadt gewohnt. Nicht weit weg vom Medientreff ZONE, in dem ich mein FSJ abgeleistet habe.
Was fällt dir ein, wenn ich dich nach etwas »Typischem« aus Magdeburg fragen würde?
Typisch? Gute Frage: Vielleicht, dass bei jedem FCM-Spiel ein kleiner Ausnahmezustand ausbricht? Das kenne ich aber ähnlich vom HFC, da nehmen sich beide Vereine nicht viel. Typisch an Magdeburg ist auch dieser breite Straßenbau. Die Straßenbahn hübsch neben den Fahrsteifen für Autos. Das hat was.
Was ist dein Lieblingsplatz in Magdeburg?
Ich war zu meiner Schande nie am Elbufer in Magdeburg, sonst wäre es vielleicht der geworden. Bis jetzt ist es das ALEX in der Nähe vom Allee-Center, da lässt es sich gut aushalten.
Was hat dich in Magdeburg am meisten überrascht?
Mich haben vor allem die vielen Aktionen und das Engagement überrascht, die in Magdeburg im kulturellen Bereich angesiedelt sind! Die Meile der Demokratie habe ich hautnah erlebt und es war einmalig. Außerdem fand ich die Gegendemonstrationen zu #Magida wichtig und wertvoll. Darauf kann Magdeburg stolz sein.