Null Bock? Im Gegenteil!

Faul, lethargisch und nur am eigenen Leben interessiert: Besonders jungen Menschen, wird oft vorgeworfen, dass sie ein wenig egoistisch sind und nur an sich denken. Sie gelten als Traumtänzer und Angsthasen, doch stets getrieben – vom Glauben an das eigene Glück.

Kevin LüdemannText: Andreas Lilienthal | Foto: privat

Doch das junge Menschen eben nicht nur an ihr eigenes Glück denken, zeigen auch die Erfahrungen von Kevin Lüdemann, der in seiner Tätigkeit in der Freiwilligenagentur Magdeburg schon zahlreiche von Jugendlichen initiierte Projekte betreut hat.

Eine provokante Frage zum Anfang: Sind wir zu faul für das Ehrenamt bzw. für freiwilliges Engagement?
Den Eindruck kann ich gar nicht bestätigen. Im Gegenteil, die junge Zielgruppe führt unsere Statistik der Engagierten in der Freiwilligenagentur an. Dazu kommt, dass allein die Freiwilligenagentur jedes Jahr durch Think Big und Durchstarten 40 Projekte von Jugendlichen im Alter von 14 und 25 Jahren fördert. Über alle Altersgruppen gilt die grobe Aussage, dass sich ein Drittel engagiert, sich ein Drittel engagieren würde, wenn es wüsste wo.

Sind Jugendliche der sogenannten Generation Y wirklich so desinteressiert? Wie schätzt du die Lage der Magdeburger Jugend ein?
Über die Generation Y wird generell viel behauptet. Dass sie in Allem einen Sinn sucht und weniger auf Karriere ausgerichtet ist, aber auch, dass es die Generation ist, die besonders viel ins Rampenlicht gerückt wird und die Zuspruch von allen Seiten bekommt mit dem Grundton – du bist etwas ganz Besonderes. Das führt sicher auch dazu, dass sie sich viel Zeit nehmen und sich nicht immer zielstrebig auf eine Sache stürzen. Einem desinteressierten Jugendlichen bin ich allerdings noch nicht begegnet.

Unsere Jugend ist digital vernetzter als mancher IT-Experte, deshalb die Frage deine ganz persönlichen Gewohnheiten: Lieber eine schnelle Facebook-Nachricht oder doch mal wieder ein handgeschriebener Brief?
Beides gehört nicht zu meinen Lieblingsdisziplinen. Wenn ich mich entscheiden muss, ist es die Facebook-Nachricht. Noch lieber treffe ich mich jedoch persönlich oder telefoniere. Je mehr Sinne an der Kommunikation beteiligt sind, desto besser.

Du bist Magdeburger mit Leib und Seele, hast damals schon das Jahr der Jugend in Magdeburg mit initiiert. Was unterscheidet deiner Meinung nach Magdeburg von anderen Großstädten?
Mir gefällt Magdeburg als Stadt mit Gestaltungsmöglichkeiten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass hier vieles durch Engagement möglich ist und ich oft auf offene Ohren stoße. Es ist weniger anonym als andere Großstädte und natürlich viel grüner.

Was liebst du an deiner Heimatstadt am meisten?
Ich liebe die Kombination aus Größe und Angebot. Es sind kurze Wege und viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Dazu zählen natürlich auch die vielen Grünflächen und die Elbe.

Was ist dir an einem lauen Sommerabend lieber? Der kneipendurchzogene Hasselbachplatz oder eher der etwas ruhigere Stadtpark?
Da ich am Hasselbachplatz arbeite nutze ich gern den Ausgleich des ruhigen Stadtparks.

 

:: Mehr Informationen – Freiwilligenagentur Magdeburg

 


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