Kurios schlägt unheimlich oder Mr. Hyde schlägt das Nasobem

Auf seinen Nasen schreitet einher das Nasobēm, von seinem Kind begleitet. Es steht noch nicht im Brehm. Es steht noch nicht im Meyer. Und auch im Brockhaus nicht. Es trat aus meiner Leyer zum ersten Mal ans Licht … Entschuldigen Sie, kennen Sie überhaupt das Nasobēm?

Monster!Text: Andreas Lilienthal | Fotos: homunculus Verlag

Im Jahre 1905 reimte der berühmte Galgenlieder-Dichter Christian Morgenstern vom ersonnen Fabelwesen des Nasobēms. Obwohl es noch nicht im Meyer (Meyers Konversations-Lexikon), geschweige denn im Brockhaus steht, hat es das Nasobēm doch zumindest in Das literarische Trumpfkartenspiel namens Monster! geschafft. Neben seinen Kumpanen Frankensteins Monster, Moby Dick, dem Holländer-Michel, Graf Dracula oder auch der bösen Hexe des Westens tritt auch das bereits beschriebene Nasobēm seinen Feldzug an, um der Herr der unheimlichen Kreaturen zu werden. Doch scheint er mit seinen Eigenschaften kaum eine Chance auf die Krone zu haben. Mit gerade einmal einer Größe von 80 cm und 2 Gerissenschaftspunkten sieht er gegen den Windmühlen-Riesen mit seinen 220 cm ziemlich alt aus. Dafür übertrumpft das kleine Kerlchen mit 10 Kuriositätspunkten all seine Widersacher.

Monster! ist das erste Produkt der Reihe Das literarische Trumpfkartenspiel des homunculus Verlags. Die 30 Spielkarten zeigen jeweils ein bekanntes Ungeheuer aus 3.000 Jahren Weltliteratur. Jede Karte ist ausgestattet mit einer humorvollen und sehr liebevoll gestalteten Illustration (Illustrator: Joseph F. E. Reinthaler) sowie einem einschlägigen Zitat aus dem betreffenden literarischen Werk. Das Spielprinzip folgt dabei ganz den gängigen Regeln des Trumpfkartenspiels. Gestochen wird in sechs Kategorien, Gewinner ist am Ende natürlich derjenige, der alle Karten sein Eigen nennen darf.

Es ist schon ewig her, dass ich mich dem guten alten Trumpfkartenspiel hingeben habe und mit meinen Freunden stundenlang kurz vor dem spielerischen Exodus stand, um am Ende, das Spiel, mit einem ganz besonderen Trumpf in einem Herzschlagfinale für mich zu entscheiden. Ein verständliches Spielprinzip, bei dem man seine grauen Gehirnzellen nicht allzu sehr beansprucht und deshalb recht schnell die Lust verlieren kann. Doch bei diesem literarischen Trumpfkartenspiel ist das anders. Als Literaturfan hat man auf mehreren Ebenen seinen Spaß. Egal ob an den Illustrationen, den innovativen und lustigen Eigenschaften oder dem literarischen Wissensanspruch.

Eine exzellente Idee und eine noch bessere Umsetzung eines kleinen aber aufstrebenden Verlags. Der homunculus Verlag, das sind vier junge, ambitionierte Literaturstudierende aus Erlangen, die dem Leser schön gestaltete Bücher mit anspruchsvollen Inhalten näherbringen und er auch der Literaturgeschichte eine neue Facette verleihen wollen.

Wir sind schon gespannt auf die nächsten Werke der fränkischen Literaturliebhaber.

Monster! Das literarische Trumpfkartenspiel
33 Blatt, ca. 59 x 92 mm, Kartendeck im Klarsichtetui
UVP € (D) 7,90 | € (A) 8,40

Mehr:: http://www.homunculus-verlag.de | https://www.facebook.com/homunculusverlag

 

 


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3 Responses

  1. Lars Fläming sagt:

    Is wirklich mal ne andere Idee für ein Kartenspiel. Sonst hast du ja immer diesen Einheitsbrei von Themen. Schönes Ding.

  2. Sarah sagt:

    Aber viel bringt der Verlag nicht raus pro Jahr oder? Wie kann so ein Verlag dann überleben?

  3. Liebe Sarah,

    du hast Recht, veröffentlicht wirklich nicht viel im Jahr. Aber dafür wählen sie ihre Publikationen sehr sorgfältig aus. Diese jungen Menschen machen das Ganze nur nebenberuflich aus Enthusiasmus und Liebe zur Literatur.

    Ich hoffe, wir konnten deine Frage ausreichend beantworten.

    Liebe Grüße Andreas

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