SFTU 2014 – Endlich bin ich zu Hause!
Seit nunmehr 14 Jahren gibt es das Stoned from the Underground (SFTU). Die Zeit fliegt. Passend dazu entführte uns das Festival in fremde Welten und ferne Zeiten. Doch zunächst in standesgemäß viel, viel Schlamm!!!
Heftige Regengüsse verwandelten das Festivalgelände im Vorfeld in eine wahre Schlammgrube. Doch das störte nun wirklich niemanden. Die hartgesottenen Stoner machten aus dem Übel das Beste und so wurde bereits am ersten Tag der festivaleigene Hügel zur offiziellen Rutschbahn erklärt und unterhielt Rutschende und Zuschauer vor und zwischen den Acts. Sauber wurde man eh fix bei badetauglichen Temperaturen im Alperstädter See, der nur wenige Meter entfernt auf die dreckigen Festivalbesucher wartete.
Tag 1 – Zeltaufbau und fertig machen zum Start.
Nach verspäteter Anreise und der, durch die erwähnten äußeren Einflüsse, erschwerten Suche nach einer geeigneten Möglichkeit unser Basislager aufzuschlagen, waren es VINTAGE CARAVAN die als erste Band unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Gewaltig schallte es zu uns rüber. Ganz klares Zeichen sich bald zur Startrampe aufzumachen. Nichtmehr nur im Ohr sondern dann auch vor den eigenen Augen: VALIENT THORR. Schnell. Hart. Bärtig. Gut. Mehr muss nicht gesagt werden. Hört rein. Es wird euch überzeugen. Definitiv!
Tag 2 – „Einen vorn Latz kriegen und wegschweben.“
Vollkommen weit entfernt von allem was bekannt ist und doch so unfassbar vertraut und warm: MARS RED SKY. Meine neue große musikalische Liebe. Anders kann ich es einfach nicht ausdrücken. Der Auftritt beim Stoned hat mich so derart vom Hocker gefegt – mir fehlen fast die Worte. Die Gitarre: Ein Monster! Dominant wäre hier das falsche Wort. Sie fügte sich perfekt in das Trio mit Schlagzeug und Bass ein. Jedoch … ach egal, man muss ja nicht immer ein passendes Wort finden. Auf jeden Fall fesselte sie alles und jeden, das im Umkreis war, durch ihren einerseits unbändigen Fuzzsound, der Mauern zum Einsturz bringen konnte und andererseits durch die wunderschönen, unendlichen Soli, die einen binnen kurzer Zeit durch verschiedenste Gefühlswelten trieben. Gepaart mit Juliens einengender, aber doch so unglaublich wundervoll andersartigen, Stimme und seinem Tänzeln auf den Effekten, wunderbar kraftvollen Bassläufen und präzisestem Schlagzeug wurde diese Band zu dem Spektakel des Festivals. Auch weil wohl viele, die die Band nicht kannten beim Anblick des Gitarreros nicht mit einer solchen Urgewalt gerechnet hätten. Gefühlte eins dreißig Groß, mit schlichtem Basecap und Dreitagebart bewaffnet, verschwand Julien fast vollständig hinter seiner Cort Semiakustik.
Die zweite Band, wie war es anders zu erwarten: COLOUR HAZE! Was kann man eigentlich noch sagen? Welcher Superlativ kann noch gefunden werden für diese Band? Musikalisch? Natürlich vom allerfeinsten. Selten aber habe ich es erlebt mit welcher Sorgfalt, aber auch Gelassenheit, beim Soundcheck das Feintuning aller Instrumente von statten ging. Sie wissen genau was sie tun. Doch das tun auch andere Bands. Das Besondere an COLOUR HAZE ist, dass sie inmitten einer großen Menge spielen könnten. Sie würden darin niemals versinken. Das Publikum aber wird zu COLOUR HAZE. Man ist eins mit dieser Band ab dem ersten Ton der gespielt wird. Man fühlt sich geborgen, ja gar heimisch in diesen Klängen. Gepaart mit einem gleißenden Vollmond direkt über der Bühne, einem lauen Sommerabend und dem äußerst sympathischen Auftreten der drei Münchener wurden wir an diesem Abend alle zu Brüdern und Schwestern im Geiste. Peace und Danke für dieses Erlebnis!!!
Tag 3 – „Hoch, hoch hinaus, um dann sanft in einem Schnorres zu landen.“
Nun folgte dann auch ein Kracher nach dem andern. DŸSE. Das war Spaßmusik die auch noch wirklich Spaß gemacht hat. Brechersound gepaart mit unsinnig-komischen Texten. Progressiv bis zum abwinken. Einfach vollkommen übertrieben, aber im guten Sinne. Richtig gut!!! Als nächstes: UFOMAMMUT. Ganz ganz dickes Brett. Huiuiui waren die laut. Wer jetzt noch im Zelt geschlafen hat war nun definitiv wach. Ich glaube selbst in Erfurt haben noch die Fensterscheiben gezittert. Böööööses Ding! Aber auch musikalisch absolute Sahne!
Anschließend kam mir dann der spontane Gedanke mir einen Schnauzer stehen zu lassen. Ausgelöst wurde dieser Wunsch durch den würdigen Headliner GRAVEYARD. Die 70er ließen grüßen. Bluesrock vom Allerfeinsten. Selbst Schlaghosen wurden an diesem Abend wieder Trend. Es passte einfach alles bei dieser Band. Großartige Bühnenshow. Großartiger Sound. Großartiges Ambiente. Man kann wirklich nur an einem Punkt „mäkeln“: Es war viel zu schnell wieder vorbei. Das gilt im Übrigen auch für das gesamte Festival!
Danke an das Orgateam für ein wiedermal absolut und rundum gelungenes Festival mit herausragenden Bands. Man fühlt sich bei euch verstanden und schlicht und ergreifend Zuhause! Bis nächstes Jahr. Wir können es kaum noch erwarten!
:: Mehr Infos zum Festival – www.caligula666.de