Berlin Syndrome – Inbegriff von Männlichkeit

Wie wir wissen, sind Künstler ein äußerst exzentrisches Völkchen, das ihrer Persönlichkeit selbstverständlich mit einer passenden Garderobe Ausdruck verleiht. Die modische Vielfalt, die wir dabei auf der Bühne zu Gesicht bekommen, ist ungefähr deckungsgleich mit der Genre-Anzahl, die sich über die Jahre hinweg im Musikgeschäft etabliert hat. In Magdeburg sorgt seit März eine Band namens Berlin Syndrom nicht nur für musikalische Furore. Ein kleines aber feines Detail lässt die Band bei ihren Auftritten einen ganz besonderen Testosteronschub verbreiten. Einst Inbegriff der Männlichkeit, heute Accessoire des modebewussten Mannes: der Bart. Und genau dieser vereint die fünf modebewussten Musiker von Berlin Syndrome.

FuchsbauText: Andreas Lilienthal | Fotos: Kasper (http://photopunk.me)

Seit der Gründung ging es für Berlin Syndrome steil bergauf. Wettbewerbe wie den SWM Talentverstärker 2014 oder das Landesfinale des Local Heroes 2014 gewannen sie fast im Vorbeischauen. Nun dürfen sie sich „Beste Newcomerband des Landes Sachsen-Anhalts“ nennen. Vor wenigen Wochen erschien ihre erste EP „All for the Good“ mit vier vielversprechenden Songs.

Ihrer eigenen Beschreibung nach bringen ihre Songs nach einem Griff in die Referenzkiste Foals hervor, eine Prise Editors sowie ein bisschen Joy Division. Dabei wirken sie musikalisch erfahren und gleichzeitig sehr geheimnisvoll. Auch in der aktuellen Ausgabe des Youngspeech Magazins sind sie vertreten und zieren mit ihrer vollen Männlichkeit die Bildmittelseite.

Wir trafen die fünf Jungs, um ihnen ihre musikalischen und modischen Geheimnisse zu entlocken und eine Erklärung für die Erfolgswelle zu finden.

Wie erklärt Ihr Euch euren rasanten Erfolg?
Glück, harte Arbeit und die Unterstützung andere Leute, die uns dabei geholfen haben einen Proberaum zu finden, ein Video zu drehen, Bandfotos zu machen oder einfach nur zu den Konzerten kommen. Außerdem sind wir gute Freunde geworden und das macht es einfacher zusammen Zeit zu verbringen und etwas zu erreichen.

Eure Songtexte sind manchmal ziemlich abstrakt. Wie entstehen eure Lyrics?
Unterschiedlich. Meistens fängt es so an, dass Graeme mit einer Melodie ankommt. Also manchmal singt er die Melodie mit zufälligen Wörtern, die ihm spontan einfallen und darum wird dann ein ganzer Text gebaut. Manchmal hat er aber auch ein bestimmtes Thema über das er schreiben will. Das Wichtigste ist aber immer die Melodie.

Wenn eure aktuelle EP ein Wein wäre, welche Note hätte sie?
Wir kennen uns mit Wein eher nicht so aus. Aber wenn überhaupt, dann eher dieser eine, den es für 1,49 € bei Netto gibt. Ansonsten wohl eher die Note eines guten Gins oder Whiskeys.

Könnte Berlin Syndrome noch existieren, wenn einer von euch aufhören würde, wegen Arbeit, Studium oder dergleichen?
Hoffentlich passiert das erstmal nicht. Wir können das so nicht beantworten, weil wir uns der Situation noch nicht stellen mussten. Zur Zeit funktionieren wir alle zusammen aber richtig gut und hoffen, dass es auch so bleibt.

Ist die Stimme eures Sängers Graeme, mit seinem unverkennlich englischen Dialekt, euer wichtigstes Instrument?
Nein, alle Instrumente sind wichtig aber Graemes Stimme ist natürlich etwas Besonderes. Dessen sind wir uns bewusst und dafür sind wir auch sehr dankbar.

Ihr seid überzeugte Bartträger. Was macht eurer Meinung nach, abgesehen vom Bart, einen Mann zu einem richtigen Mann?
Good shoes.

Nun habt ihr auch das Local Heroes Landesfinale gewonnen, was ist nun das nächste Ziel?
Nachdem die EP rauskommen und das Video fertig ist, wollen wir viele Konzerte, vor allem außerhalb Magdeburgs, spielen. Außerdem schreiben wir weiterhin Songs um nächstes Jahr vielleicht ein komplettes Album aufnehmen zu können.

Rasiert Ihr Euch eigentlich nass oder trocken?
Das macht jeder unterschiedlich. Wir trimmen den Bart eigentlich nur und rasieren den Hals und die Wangen.

Wie der Bart eines Mannes, so sein …
… seine Unbekümmertheit gegenüber dämlichem Hipstergerede.

Zu guter Schluss: Euer absolutes Mode-„Must Have“ für die Herbst/Winter-Saison?!
Bart und gute Schuhe. Für den Winter empfiehlt unser Sänger Graeme schöne Doc Martens und einen schicken Mantel.

:: Mitglieder: Graeme Salt (Gesang), Robert Meinel (Gitarre), Marcel Behrens (Gitarre), Mathias Wagner (Bass/Klavier) und Marvin Jiménez (Schlagzeug)

:: Mehr Informationen zur Band – https://www.facebook.com/berlinsyndrome

 


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