Glänzende Kinderaugen – Interview mit Jana Großer
Willenstärke, Träumerei und der Glaube an sich selbst – das sind zentrale Themen in Jana Großers Kinderbuchdebüt William Krings & das Geheimnis des goldenen Buches. Das Buch erzählt die Geschichte des willensstarken Schülers Wiliam Krings, welcher durch das Verschwinden seiner Freundin in die Unterwelt nach Meneminus Okatus gesandt wird, um dort seine Aufgaben zu erfüllen, um in der Welt der Menschen Anerkennung und Achtung zu erhalten. Im Laufe der Geschichte erfährt Wiliam, dass er kein normaler Junge ist, sondern ganz tief drinnen, Zauberkräfte besitzt.
Text: Andreas Lilienthal | Fotos: Jana Großer
Die junge Magdeburger Autorin Jana Großer (29) verzaubert mit ihrem 2012 fertig gestellten und nun erschienen Kinderbuch nicht nur junge Leser. Bereits als kleines Schulkind erzählte sie fantasievolle Geschichten voller Spannung und Abenteuer und zog damit den engsten Kreis ihrer Familie in ihren Bann. Doch erst mit 26 Jahren wurde aus dieser Leidenschaft mehr. Wir trafen Jana und sprachen mit ihr über Inspiration, geteilten Erwartungshaltungen und Unwägbarkeiten einer jungen Autorin.
Liebe Jana, du hast seit deiner Ausbildung im Finanzdienstleistungssektor gearbeitet. Wie kommt man nach fünf Jahren im Beruf darauf plötzlich ein Kinderbuch zu schreiben und als Autorin zu arbeiten?
In meinem Beruf habe ich viel mit Menschen zu tun, ich liebe ihn über alles! Aber da ich täglich mehr als 10 Stunden arbeite, musste ich für mich selbst irgendwann einen Ausgleich zu meinem sehr stressigen Alltagsleben schaffen. Neujahr 2012 fuhren meine Familie und ich mit dem Auto von Berlin zurück nach Magdeburg. Ich blickte in die Wälder der Autobahn und da war Sie: Die Idee zum Schreiben eines Kinderbuches war geboren!
Wann und wie kam die Idee zu diesem konkreten Projekt?
Ich besaß bereits als Kind absolut viel Fantasie und Ideen für Geschichten abseits der „normalen“ Welt. Ich war etwa im Alter von 20 Jahren immer auf der Suche nach meiner Gabe. Ich wusste, jeder Mensch besitzt eine – der Eine malt gern, der Andere wiederum singt Lieder und schreibe gern Geschichten. Die Figur des William ist mir jedoch spontan eingefallen.
Wer inspiriert Dich für Deine Bücher? Wo bekommst Du die Anregungen her?
Da ich hauptberuflich wirklich oft in unterschiedlichen Ortschaften zu tun habe, lasse ich mich eigentlich nur von meiner Umgebung und meiner Umwelt inspirieren, wie zum Beispiel ein großer mystischer Wald im ersten Teil oder eine alte Mehlmühle, bei welcher die Flügel fast abfallen, im zweiten Teil.
Besuchst Du auch Schreibkurse, um Dich als Autorin weiterzuentwickeln?
Leider nicht. Ich würde es wirklich gern machen, aber leider bin ich in meinem Beruf wirklich sehr eingespannt. Aber ich muss dazu sagen, ich bin ein Mensch, der gern dazulernt.
Was macht Deiner Meinung nach ein gutes Kinderbuch aus?
Ich kann immer nur von mir selbst reden und aus der Beobachtung meiner Mitmenschen berichten: Mir ist es in erster Linie wichtig, dass das Buch, welches die Kinder lesen, spannend ist. Es muss so sehr fesseln, dass die kleinen Augen leuchten und funkeln. Meine Eltern haben mir selbst als Kleinkind immer vorgelesen und ich war immer so begeistert, dass ich mich selbst als dieser Held fühlte und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht!
Kinderbücher zu schreiben, ist hinsichtlich der verschiedenen Erwartungshaltungen von Eltern, Verlagen, aber auch von Kindern nicht einfach. Wie meisterst Du den Spagat zwischen den unterschiedlichen Erwartungshaltungen?
Die verschiedenen Erwartungshaltungen sind mir sehr wichtig. Gern möchte ich als Autor wissen, ob die Leser mein Buch mögen oder ob ich in meinen nächsten Werken etwas besser machen kann! Bisher allerdings, habe ich nur positive Rückmeldungen erhalten und musste mich noch nicht mit anderen Erwartungen beschäftigen.
War es für Dich schwer einen passenden Verlag für dein Projekt zu finden?
Ja, das war es allemal. Im Januar 2013 begann ich etwa 40 Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz anzuschreiben. Bis Mitte 2013 hatte ich 12 Zusagen erhalten und entschied mich letztendlich für den Wagner Verlag, da dieser in mehreren Ländern arbeitet und schon lange Jahre Berufserfahrung mit sich bringt.
Sind denn schon weitere Bücher geplant?
Weitere Kinderbücher sind in Arbeit. Die „Wiliam Krings“-Reihe wird aus insgesamt sieben zusammenhängenden Teilen bestehen. Sieben ist eben meine Glückszahl ist! Der zweite Teil ist bereits vollendet. Aber zuallererst möchte ich mal schauen, wie der erste Teil bei den Menschen ankommt!
Liebe Jana, wir bedanken uns für das Interview und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Schreiben. Im kommenden Printmagazin haben erfahren unsere Leser auch noch ein bisschen mehr über Dein aktuelles Buch.
:: Mehr Infos zum Buch und der Autorin – www.janagrosser.de