Leben ist kein Ponyhof – Fiona Erdmann im Interview
Um es mit den Worten der Düsseldorfer Musiker Kraftwerk zu sagen: Sie ist ein Model und sie sieht gut aus! Fiona Erdmann sieht nicht nur gut aus, sondern sie ist auch noch verdammt erfolgreich. Die geborene Saarbrückerin, die durch ihren 4.Platz bei Germany’s Next Topmodel im Jahr 2007 berühmt wurde, ist in den letzten Jahren als Moderatorin, Model und Schauspielerin unterwegs. Dabei polarisierte das smarte Model die Medienwelt wie kaum eine andere. Viele wissen nicht, dass hinter der hübschen Fassade mehr als nur eine zickige und ehrgeizige Ex-Kandidatin des Dschungelcamps steckt.
Text: Andreas Lilienthal | Foto: teymurvisuals.com
Wir hatten die Ehre, Fiona ganz privat zu einem Plausch zu treffen und mit ihr offen über ihre Karriere, Wünsche, Träume und schlimmsten Erfahrungen zu reden.
Es gibt so viele junge Mädchen, die im Rampenlicht stehen wollen. Würdest du ihnen aus heutiger Sicht eher abraten oder jedem in seinem Vorhaben unterstützen?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Dafür musste ich die Person erst einmal kennenlernen. Nicht jeder ist für die Öffentlichkeit gemacht. Als Person des öffentlichen Lebens musst du ein ziemlich dickes Fell, viel Ehrgeiz und Selbstvertrauen mitbringen. Es gibt Frauen, denen würde ich – aus Angst, dass sie an diesem Beruf zerbrechen- definitiv davon abraten.
Trotz dessen, dass du in den Promimagazinen und dem Fernsehen zu Hause bist, hast du es immer geschafft, dein Privatleben fernab der Medienwelt zu halten. Ist es Dir wichtig, die Show-Welt und dein Privatleben strikt zu trennen?
Ich finde mein Privatleben gehört einfach nicht in die Öffentlichkeit und mir liegt viel daran mein Privatleben zu schützen. Das ist meine Art von Schutz.
Dürfen wir trotzdem eine private Frage stellen? Welche Eigenschaft hat die private Fiona, die man von ihr nicht erwarten würde?
Ich bin wirklich eine sehr gute Hausfrau. Vor allem kann ich gut kochen und backen. Es gibt Tage, an denen stehe ich stundenlang in der Küche und backe Brot, koche Suppen oder Marmeladen.
Wir haben Dich in all den Shows bisher als wahnsinnig ehrgeizig erlebt. Woher kommt dieser extreme Ehrgeiz?
Ich finde es wichtig, dass wenn man etwas macht und will, es auch richtig macht und sich dafür bemüht. Ich glaube fest daran, dass Ehrgeiz eine der wichtigsten Eigenschaften ist, um im Leben an seine Ziele zu kommen. Das überträgt sich dann natürlich auch in die Shows.
Was war Deine schlimmste Erfahrung, die du bisher in deiner Karriere je erlebt hast?
Ich glaube die Erkenntnis, dass man einfach fast immer alleine ist und sich eigentlich nur auf einen selbst verlassen kann. Eine der prägendsten Erinnerungen habe ich an eine Autogrammstunde zu Anfang meiner Karriere, zu der fast 2.500 Menschen gekommen waren. Es wurde gekreischt, geschrien, die Leute wollten Fotos mit mir haben und am Ende musste die Autogrammstunde sogar abgebrochen werden. Bei so vielen Menschen konnte die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden. Ich wurde dann in ein Auto gesetzt, am Hotel abgelassen und saß dann alleine auf meinem Zimmer. Völlig alleine. Niemand war da. Dieses Kontrastprogramm, nach so einem Tag alleine im Hotel bzw. Restaurant zu sitzen und niemanden bei sich zu haben, ist emotional manchmal nicht sehr leicht. Dieser Tag hat mir gleich von Anfang an gezeigt, wie das Künstlerleben wirklich ist.
Sendungen wir das Dschungelcamp sind ja eigentlich recht verpönt, trotzdem liebt das Fernsehpublikum die Sendung und die Kandidaten. Was macht deiner Meinung nach den Reiz an diesem Format aus?
Ich glaube, dass es für Menschen interessant ist, zu sehen wie Prominente „wirklich“ sind. Und wie diese Personen mit Extremsituationen umgehen. Ich selbst bin immer begeisterter Dschungelcamp-Zuschauer gewesen. Ich war auch immer daran interessiert, wie die Menschen, die man nur oberflächlich kennt, ihr wahres Gesicht zeigen. Allerdings sind das auch nicht immer die wahren Gesichter, die man gezeigt bekommt. Am Ende ist das Dschungelcamp auch eine TV-Show, in der die Macher der Sendung natürlich auch gerne Regie führen.
Was hat den Reiz für dich als Kandidaten ausgemacht?
Auch wenn jetzt vielleicht wieder viele sagen: „Ja ja, das hat sie doch nur wegen der Kohle gemacht!“ Ich werde es immer wieder sagen und ich meine es ernst! Ich hatte Bock auf den Dschungel. Und zwar richtig Bock auf Abenteuer, Erfahrungen zu sammeln, ein neues Land kennen zu lernen und mich einer großen Herausforderung zu stellen. Ich bin ein Actionmensch. Ich liebe Grenzerfahrungen und finde es extrem spannend, was der Körper und allgemein der Mensch im Stande ist zu leisten, wenn er in einer Extremsituation ist. Das Geld ist für mich dabei nur ein schöner Nebeneffekt gewesen. Was ich für mich mitgenommen habe, ist viel mehr wert als die Summe, die einem ausgezahlt wird.
Wie bist du eigentlich zum Werbegesicht des Magdeburger Allee-Centers geworden?
Das war ehrlich gesagt, schlichtweg eine ganz normale Modelanfrage.
Warst du schon einmal in Magdeburg bzw. Halle (Saale)? Wenn ja, wie findest du diese Städte?
Ich habe ein paar gute Bekannte in Magdeburg und habe bereits an vielen Events in der Stadt teilgenommen. Von der „Art of Hair“ bis zur „Modavision“ oder Geburtstagsfeiern war schon alles dabei. Ich bin wirklich sehr gerne in Magdeburg und genieße die Zeit vor Ort immer sehr. In Halle war ich auf jeden Fall schon, aber man reist so viel rum, dass man sich an manche Orte nicht mehr richtig erinnert.
Bei was kannst du am besten abschalten und alles um dich herum vergessen?
Ich schalte eigentlich nicht so gerne ab. Ich mag Action und Bewegung. Wenn ich abschalte, dann wenn ich ins Bett gehe. Aber dafür lieb ich es im Bett zu kuscheln umso mehr. Und wenn ich einen richtigen Partner zum kuscheln habe, dann kann es auch bei mir auch einmal vorkommen, dass ich wirklich abschalte.
Hast du noch unerfüllte Träume?
Ich denke wie viele Frauen in meinem Alter habe ich auch den Traum: eine eigene Familie gründen. Kinder waren für mich schon immer das Größte. Eigene Kinder zu haben, einen Mann der einen bedingungslos liebt und vielleicht noch ein kleines schönes Eigenheim. Das ist für mich einer der größten Träume.
Was ist Dein nächstes Projekt?
Ich arbeite seit letztem Jahr an einer Fitness-DVD, die Ende Februar erscheint. Dazu sind auch noch einige weitere Projekte in Planung. Dazu darf ich aber erst Anfang des Jahres Näheres verraten.
Verrätst du uns dein Fitnessgeheimnis?
Es gibt kein wirkliches Fitnessgeheimnis. Da muss ich leider alle enttäuschen. Fitness ist eher eine Einstellung. Um wirklich fit und sportlich zu sein, muss man eine gesunde Ernährung verfolgen, regelmäßig Sport treiben und seinem Körper kennen. Ich glaube das Einzige, was man wirklich als Regel annehmen kann, ist regelmäßig ein bisschen Sport zu machen. Viele wollen immer ganz viel auf einmal und brechen dann meistens wieder ab. Lieber alle 2 Tage joggen gehen oder 30min Workout Zuhause bzw. Fitnessstudio machen. Viel auf einmal ist nicht immer effektiv!
Was wünschst du unseren Lesern für das kommende Jahr?
Ich wünsche allen Lesern in erster Linie ein frohes Neues gesundes Jahr! Dass sie all ihre Träume verwirklichen können, sie Dinge tun, die sie immer tun wollten, dass sie beruflich erfolgreich und privat glücklich sind.
:: Mehr Infos – http://www.fionaerdmann.com/