Johanna Maria Knothe im Interview
„Bambule – das Magazin“ in ZDFneo ist Trendscout, Personalityshow und Reportagemagazin in einem. Die Co-Moderatorin Johanna Maria Knothe rückt in der Sendung Politikern, Aussenstehenden und Verantwortlichen dabei schonmal gehörig auf die Pelle. Wir trafen die eloquente Außenreporterin mit der markanten He-Man-Frisur in Berlin zum sehr persönlichen Interview.
Text: Sarah Düvel | Fotos: ZDF, Stefan Walkowiak, Jürgen Detmers, strandgutmedia, Sarah Düvel
Bei „BAMBULE – das Magazin“ in ZDFneo geht ihr anfangs oft recht pessimistisch an ein Thema heran. Ist für BAMBULE eigentlich alles grundsätzlich immer schlecht?
Ich glaube, da ist was dran. BAMBULE versucht schon, Themen so aufzugreifen, dass es am Anfang ein bisschen weh tut und wir uns gegebenenfalls gegen Ende mit dem Zuschauer versöhnen können.
Wir versuchen natürlich in erster Linie Themen zu nehmen, die polarisieren oder zumindest den Zeitgeist unserer Generation aufnehmen. Sind wir alle irgendwie destruktiv, fix und fertig mit der Welt? Ist alles scheiße? Kann man nichts ändern? Ja, wahrscheinlich schon. Für die vierte Staffel haben wir uns deshalb dafür entschieden, weniger positive Themen zu bearbeiten, wie Lust am Töten, Endzeit, Alles aus. Wir wollten die Sendungen ein bisschen negativer angehen, weil es so ein Wohlfühlformat geworden war, wir dachten: Das interessiert ja keinen mehr. Wir wollen mal wieder ein bisschen aufs Maul geben, ein bisschen Krawall machen. Bambule halt.
Diese Herangehensweise erinnert an die Dokumentationen von Thorsten Eppert und Manuel Möglich in ZDFneo („Eppert sucht“, „Wild Germany“). Musstest du dabei auch an deine Grenzen gehen?
Auf jeden Fall, ich gehe in dieser Staffel auch öfter noch an meine Grenzen. Es gab eine Folge zum Thema Allein sein (Anm. d. Red. Sendung vom 21.11.2013). Da habe ich mal ausprobiert, wie das ist, wenn man 24 Stunden in einem zellenartigen Raum sitzt und keine Ablenkungsmöglichkeiten hat: kein Telefon, nichts zu lesen, keinen Fernseher, kein Internet, niemanden zum Sprechen, nur mich. Das war schrecklich, weil ich Stimmungsschwankungen ausgesetzt war und dieser Raum so ungemütlich war. Ich war wütend, depressiv, total albern, völlig drüber. Das Unterfangen wurde begleitet von einem Experten, der mich die ganze Zeit überwacht und kommentiert hat, was gerade mit mir passiert.
Beim Dreh der Gänseschlachtung für die Sendung Die Lust am Töten war ich kurz vor einem Ohnmachtsanfall. Mein Puls hat gehämmert, ich war ganz blass und konnte es nicht fassen. Ich glaube, ich stand tatsächlich unter Schock. Dadurch, dass ich aber gleich mit angefasst habe – ich habe einer Gans die Füße abgeschnitten – und mich in so einer Situation auseinandersetzen muss, mich darüber unterhalten und Informationen einholen muss, fange ich mich dann irgendwann. Das ist eine interessante Erfahrung, das habe ich so noch nie erlebt.
Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass du immer Rot trägst?
Es gab diesen Urpiloten im ZDFneo TVLab 2011, da ist BAMBULE angetreten. Wir haben im Bundestag gedreht – mein erstes Mal im Bundestag überhaupt, mir ist die Muffe gegangen – und da überlegt man natürlich: Was ziehe ich an? Letzten Endes bin ich bei einem roten T-Shirt gelandet. Die meisten tragen dort tatsächlich eher gedeckte Farben, schwarz in der Regel. Das Rot war sehr auffällig. Ich hatte dann auch noch bunte Blumen im Haar und die haben mich alle ganz freundlich angeguckt, gegrüßt und sich gefragt, wer das ist. Die kennen in der Regel alle Journalisten, die da so rumstehen. Eine Tante mit rotem Oberteil, Blumen im Haar und einem roten Mikro hatten die damals noch nicht so oft gesehen. Also es war eine Art Signalfarbe im Bundestag, die sehr gut funktioniert hat, also haben wir einfach nie damit aufgehört und das immer weiter stilisiert.
Das gesamte Interview könnt ihr im kommenden Magazin lesen. Bis dahin schaut euch einfach die bereits ausgestrahlten Folgen von BAMBULE in der ZDF Mediathek an.