Eiger Extrem – Ein Buch atemberaubend wie der Berg
Einmal im Leben die Eiger-Nordwand berühren – dieser Moment muss eines der schönsten Gefühle sein, die ein Bergsteiger erleben kann. Dieser gigantische und durchaus angsteinflößende Berg, der schon viele Bergsteiger in seinen Bann gezogen hat, ist der Mythos schlechthin.
Text: Andreas Lilienthal | Fotos: AS Verlag
Die Eiger-Nordwand ist ein anspruchsvolles Ziel für Alpinisten der härteren Gangart. Zwar führen inzwischen eine Vielzahl von Routen durch die Nordwand, doch die Wand bleibt anspruchsvoll.
Trotz der mittlerweile zahlreichen Besteigungen samt endlosen Rekorden ist der Eiger mit seiner berühmten Eiger-Nordwand mit ihren 1.800 Metern immer noch ein Wagnis, den nur äußerst geübte und erfahrene Bergsteiger und Alpinisten auf sich nehmen sollten.
Mitte der 1930er Jahre bekannt die Nordwand den Beinahmen Mordwand, nachdem zwei ernsthafte Durchstiegs¬versuche tödlich geendet hatten. Seitdem sind in und an der Nordwand immerhin 52 Menschen ums Leben gekommen. Zusätzlich starben 14 Bergsteiger nach erfolgreicher Durchsteigung der Nordwand beim Abstieg, die meisten von ihnen in der Westflanke.
Vom 21. bis 24. Juli 1938 wurde die Nordwand letztendlich das erste Mal erfolgreich bestiegen. Während die Erstbesteiger Harrer & Kasparek noch ungefähr 85 und Heckmair & Vörg circa 61 Stunden in der Wand verbrachten absolvierte Ueli Steck im Jahr 2008 die schnellste Solo-Besteigung in gerade einmal 2:47,33 Stunden. Der normale Nordwand-Aspirant braucht jedoch immer noch durchschnittlich zwei Tage für eine Besteigung.
Der Mythos der Unbezwingbarkeit ist damit zwar seit Jahrzehnten widerlegt. Doch der Aufstieg blieb und bleibt auch in Zukunft eine mörderische Herausforderung. Das neue Buch von Leni Gillman und Peter Gillman mit dem Namen Eiger extrem – Das Rennen um die Nordwand-Direttissima erinnert an eine ganz besondere Höllentour und Heldentat.
Der Eiger als Ort dramatischer Momente!
Am 19. Februar 1966 begannen acht deutsche Alpinisten mit dem Einrichten einer direkten Anstiegslinie durch die Nordwand. Immerhin sollte es die erste neue Route in der berühmt-berüchtigten Eiger-Nordwand werden, seit der Erstbesteigung im Juli 1938. Zur gleichen Zeit versuchte auch ein anglo-amerikanisches Team um den erfahrenen Alpinisten John Harlin, eine Direttissima (ein direkter, umwegloser Aufstieg zum Gipfel) durch die Eigernordwand zu vollenden.
Es entwickelte sich ein dramatisches Rennen um die Direktroute in der Eiger-Nordwand, dass die renommierten Autoren Peter und Leni Gillmann nicht atemberaubender und packender hätten erzählen können. Auf dem neuesten Stand der Fakten werden die Geschehnisse und Ereignisse jenes Jahres rekapituliert.
»Die Leistung der Erstbegeher der John-Harlin-Route wurde bis heute unterbewertet und falsch dargestellt. Peter und Leni Gillman rücken sie endlich ins rechte Licht.«
Mit diesen Worten trifft der Übersetzer und Mitwirkende an dem Buch Jochen Hemmleb den Nagel auf die Bergspitze. Ein wirklich faszinierendes Werk, was man sicherlich so schnell nicht aus der Hand legt.
Titel: Eiger extrem – Das Rennen um die Nordwand-Direttissima
Autoren: Jochen Hemmleb, Leni Gillman, Peter Gillman
Umfang: 448 Seiten, 49 Abbildungen, 13,5 x 21.5 cm, Hardcover
Verlag: AS Verlag
ISBN: 978-3-906055-43-5
Preis: EUR 26.90
:: Mehr Informationen unter www.as-verlag.ch