Interview mit In My Days bei Rock im Stadtpark

Nach ihrem Auftritt auf dem Rock im Stadtpark Festival am Vormittag treffe ich hier im Backstagebereich die Musiker von In My Days für ein Interview. An einem viel zu warmen Sonntagnachmittag sitze ich mit Dennis Zwickert, Steven Samsel, Charly Schröder und Tino Finke auf einer Bierbank in einem riesigen weißen Zelt und philosophiere über die verschiedenen Häppchen auf dem Buffettisch.

Rock im Stadtpark Text: Susann Schwass Foto: Robert Meinel, Susann Schwass

Magdeburg| Wie hat euch euer Konzert gefallen?

Dennis: ‚Gut‘ bis ‚naja geht so‘, leider.

Steven: Wir mussten die erste Hälfte des Konzertes ganz schön viel improvisieren. Beim Soundcheck stimmte noch alles, aber beim Konzert ist der Strom ausgefallen und dann leider auch die Gitarre abgeschmiert. Dennis‘ größte Aufgabe war es die Leute so lange irgendwie bei Laune zu halten. Der zweite Teil des Konzertes war dafür umso schöner. Schönes Konzert mit einem schwierigen Start.

Dennis: Es ist schön als Magdeburger Band bei dem größten Event hier zu spielen. Ein Heimspiel könnte man sagen. Es ist toll zu sehen, dass Magdeburg so etwas auf die Beine stellen kann. Besonders dass sie auch Leute aus der Überregion herholen können.

Wie ist es für euch am Sonntag zu spielen?

Dennis: Im Grunde ist uns das ziemlich egal. Die Headliner an jedem Tag ziehen so viele Leute her, dass hier viele Menschen da sind. Deswegen sind wir nicht traurig, dass wir am Sonntag spielen. Es waren so viele Zuschauer da, wie wir erwartet haben und die haben auch gut mitgemacht. Live ist eben live. Da können auch mal ein paar Pannen passieren und es macht trotzdem Spaß.

Welche Bands habt ihr euch hier schon angeschaut?

Steven: Wir haben viele gesehen. Luxuslärm haben wir uns angeguckt. Royal Republic fand ich persönlich ziemlich geil. Das war so mehr oder weniger mein Highlight. Auch die Emil Bulls eben gerade waren ein richtiger Knaller, die haben gut gerockt.

Tino: Jeniffer Rostock!

Charly: Die hab ich noch nie gesehen! Ich würde gerne Montreal sehen!
Alle lachen.

Tino: Harthof haben wir noch gesehen, die waren auch klasse.

Ihr habt das Festival auch wachsen sehen. Wie seht ihr die Entwicklung seit 2007?

Steven: Es ist natürlich unfassbar groß geworden. Von nur einem Tag Festival, zu zwei Tagen, zu zwei Tagen mit großen Bands, zu drei Tagen. Ich denke diese Entwicklung ist gut für Magdeburg und wir hoffen natürlich, dass auch im nächsten Jahr wieder so viele Leute kommen. Damit es auch im nächsten Jahr wieder stattfinden kann.

Tino: Darum beneiden uns wahrscheinlich viele andere Städte in selber Größe, dass wir sowas hier auf die Beine stellen können.

In welcher Phase eurer Band seid ihr hier her gekommen?

Steven: Wir sind grade im Studio und produzieren unser Debütalbum. Es ist momentan ziemlich krass. Wir spielen immer viele Konzerte, sind dann mal ne Woche im Studio und dürfen jetzt sogar erste Erfahrungen mit Fernsehaufnahmen machen. Wir haben uns dazu entschieden bei einer Castingshow mitzumachen. Es passiert gerade ziemlich viel und wir sind gespannt, wie es sich weiterentwickelt mit der Band. Wo wir in einem Jahr stehen, wenn das Album draußen ist. Mit wem wir zusammen spielen und arbeiten. Spannende Phase gerade. Wir wollen uns nicht genau festlegen, aber dass das Album im Januar erscheint, ist realistisch.

Highfield 2011

Mitten im Interview schauen die Sonntag-Headliner The BossHoss vorbei und albern etwas mit den Jungs rum.

Ist es schwer, wenn sich der Aufnahmeprozess von einem Album über einen relativ langen Zeitraum zieht, dass man Songs immer wieder und wieder neu überarbeitet?

Dennis: Ich finde das gar nicht so schlecht. Man entwickelt sich ja furchtbar, im positiven Sinne, weiter. Man lernt viel Neues kennen. In der Zeit kann man einen Song auch ruhig noch einmal überarbeiten, weil man vielleicht in einigen Bereichen ein Level weiter ist. Es gibt Vor- und Nachteile. Man kann natürlich straight durchziehen und macht ein Album in einem halben Jahr komplett fertig. Oder man nimmt sich mal ein Jahr Zeit oder wie andere Bands auch zwei Jahre. Um da was qualitativ Hochwertiges abzuliefern und den Leuten da draußen etwas vorzulegen, was mit viel Herzblut gemacht ist.

Welche Bands würdet ihr euch für Rock im Stadtpark 2013 wünschen?

Charly: Metallica.

Dennis: Ich fände es super, wenn wir ein paar Britische Bands rüber schiffen könnten. Das würde mir gut gefallen: Das ‚typische Englische Indie‘. Dass mal etwas Internationales hier auf die Beine kommt, aber ich glaube das wäre ein bisschen schwer umzusetzen.

Steven: Kings of Leon wären der Knaller.

Tino: Oder Coldplay. Die würden sicherlich viele Leute in den Stadtpark ziehen.

Charly: Ich fänd Blümchen geil.

Alle: Ja, Blümchen.

Charly: Blümchen, oder Scooter.

Dennis: Es ist eben ein ziemlich interessantes Festival. Weil hier vieles bunt gemischt ist. Von angehendem Metal bis zu gutem Power Pop ist hier mehr oder weniger alles dabei. Ein breites Spektrum, das viele Leute herzieht. Vielleicht sagen manche ‚das ist mir etwas zu undefiniert und ich hätte gerne ein reines Festival mit mehr ähnlicher Musik. Ich finde es gut, wenn es auch Festivals gibt, die etwas bunter sind. Da hat man am Tag: Ska, Metal, Pop und auch alternativere Musik.

Wollt ihr nächstes Jahr auch wieder hier spielen?
Dennis: Also wir sind der Meinung wir sollten nächstes Jahr vielleicht mal nicht hier spielen. Wir haben ja letztes Jahr schon hier gespielt und nun dieses Jahr wieder. Vielleicht sollte man auch mal ein Jahr eine kleine Pause machen, bevor man zum Inventar für das Festival wird. Natürlich wäre es cool hier mal etwas später und vor Menschenmassen zu spielen, aber ich glaube nächstes Jahr wäre das erst mal nicht so interessant für uns. Ich denke, die Abwechslung wäre schöner.

Tino: Es ist zum Beispiel auch schwierig, mit einigen Bands, die waren jetzt schon zum dritten Mal hier.

Steven: Vor allem, wenn man dann so hört ‚Ach der und der. Und der schon wieder‘ Wir wollen halt echt nicht zum Inventar werden.

Dennis: Im Großen und Ganzen wollen wir viel spielen und wenn es das Festival ermöglichen würde, würden wir auch sicher wieder spielen. Man müsste einfach gucken, wie hoch hinaus man kommen könnte, wenn man sich bewirbt.

Das nächste Mal live erleben kann man die Band In My Days am 06.09. in Berlin beim der Berlin Music Week im Aufsturz.


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1 Response

  1. Bernd Höhne sagt:

    Hey Jungs ,cooles Interview Ick und die Berliner freuen uns auf den 06. Sep. bei Euren Konzert dabei sein zu können .

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