Olli Schulz – SOS Save Olli Schulz

Text: Jenn Rudloff Foto: Heiko Richard

Magdeburg| „Wenn es gut ist wird es schön“ so singt der Wahlberliner gleich im ersten Stück des Albums über die Liebe und man kann es gleich auf sein Werk beziehen. Beim ersten Hören wird man erschlagen von Liedern, die von speziellen Effekten und Klängen überlanden zu sein scheinen. Olli Schulz hat 3 Jahre gewartet um SOS Save Olli Schulz auf den Markt zu werfen und es wirkt, als ob er versucht alle Ideen, die er in diesen Jahren hatte in 17 Stücke zu quetschen und man wird regelrecht von unnatürlichen Tönen erschlagen, die überall auftauchen. So singt er bei Old dirty man vielleicht über sich selbst, wenn er sagt: „Ich glaube ich bin mit der Zeit ganz schön komisch geworden.“ Das Album ist besonders, die Musik ist neu, ein bisschen ungewohnt, aber spannend zu hören. Bei jedem Titel entdeckt man etwas Neues und das ist gut und wird dann schön.

Musikalisch fällt Ich kenn‘ da Ein aus dem doch gut zusammenhängenden Konzept heraus. Mit elektronisch leicht verzerrter Stimme steigt er ein in eine Parodie über Menschen, die sich selbst unglaublich wichtig nehmen und jeden kennen, die nur für Partys zu leben scheinen, Menschen, den man gerne mal sagen würde: „Halt die Fresse krieg‘ n Kind“.

Das Fesselnde an diesen Liedern sind die Geschichten, die Olli schildert, er ist ein Märchenerzähler und hat alles im Repertoire was man sich vorstellen kann. Lustiges, Trauriges, Schönes und Verrücktes, verpackt in lauter tanzbarer Musik, oder ganz ruhig mit leisem Gitarrengezupfe.

Das Besondere an diesem Werk sind die kurzen Zwischeneinspieler, die Studiofaxen und witzige Situationen und Einfälle wiedergeben, die die Stimmung bei den Aufnahmen wiedergeben.

„So. Hey, hier ist Olli nochmal. Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich diese CD angehört haben…“ Das klingt am Ende so, als ob er sich wundern würde, dass jemand diese Platte gehört macht, aber es verwundert auch nicht, denn er macht Musik, weil er Spaß daran hat und es interessiert ihn überhaupt nicht, ob es jemandem gefällt oder nicht „Neulich hat mir einer bei Myspace geschrieben, dass er mich früher besser fand als jetzt. Und da habe ich geschrieben: „Schade, ich finde dich jetzt besser als früher.““
Diese Unbekümmertheit macht seine Musik natürlich, er testet alles aus und jeder Song klingt anders und ist nicht nach einem Muster zusammen gesetzt, dass das Gefallen bei den Hörern garantiert.