Musikalische Selbstfindung mit „Inner Self“

Rezensiert – Das neue Album von The CoRe – „Inner Self“

The CoReText: Dominik Grittner, Fotos: The CoRe, Syndora Music Marketing

Magdeburg| „Star Search“ ist längst Geschichte, der große Ruhm war nur von kurzer Dauer. So geht es den meisten Castingshowgewinnern. Doch Martin Kesici scheint das nicht zu interessieren. So lang er Musik machen kann, geht er mit einem Lächeln heim. Eben ein echtes Original.

Er machte schon lange vor seinem Charterfolg „Angel of Berlin“ Musik und auch danach ließ er sich nicht beirren. Er schreibt Songs, bewegt sich wieder ungehalten Richtung Hardrock. Das stellte er bereits unter Beweis, indem er beim Wacken auftrat oder mit Tarja Turunen (Ex-Nightwish) einen Song aufnahm. Inner Self ist das Debut seiner Band The Core, und man merkt, dass der Selbstanspruch hoch liegt, dass The Core vieles ausprobieren wollen.

Die Vielzahl an Mid-Tempo-Nummern basiert auf vertrauten Nu-Metal-Riffs, verführt zum Kopfnicken. Auch die Songstrukturen brechen nicht mit den Konventionen. Was an Inner Self zu begeistern weiß, sind die vielen kleinen Details im Sound, das Vermischen diverser Elemente. Die Spielereien reichen von den röhrigen, tragenden Gitarrenklängen des Openers Falling Down über das akustische Far Away, das an einen ruhigen, poppigeren Song von A Perfect Circle erinnert.

In die musikalische Geradlinigkeit mischt sich stets ein verschrobener Charme, der die Platte unvorhersehbar macht. Experimentierfreudig und variationsreich gestaltet sich Martin Kesicis Gesang, der bei S.O.S. zuweilen den Pathos eines Ville Valo erreicht, während Addicted mit seiner dreckig-grungigen Art von der aktuellen Alice in Chains stammen könnte. Es fällt auf: kein Song spielt hier die Filler-Rolle, bei jedem Titel gibt es etwas zu entdecken. Und mit The Unforgotten hat man noch einen potenziellen Radiohit im Schlepptau.

Und auch wenn The Core noch nicht dort angekommen sind, wo sie eigentlich hin wollen, so sticht bei dem Vermischen verschiedenster Elemente ihre eigene Note heraus. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich diese Band entwickelt. Was allerdings nach dem Hören von The Cores erster Platte spätestens folgen sollte, ist die Einsicht, dass es sich bei Martin Kesici nicht um einen One-Hit- Wonder handelt, sondern dass er ein Künstler ist, der nichts anderes machen will, als gute Musik.

 


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (5 Stimmen, durchschnittlich: 4,80 von 5)
Loading...

You may also like...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.