Audiolith-Konzert – Popmusik und was sie kann

Die zwei Jüngsten von Audiolith geben am 2. Februar im Magdeburger Projekt 7 ein Doppelkonzert: FUCK ART, LET’S DANCE! aus Hamburg und We Are Enfant Terrible aus Paris.

Text: Daniel Jakubowski  Fotos: Stephane Herve und Lena Wagner

Magdeburg| Popkultur versus Hochkultur? Woran misst man heute diesen Unterschied oder: Gibt es ihn überhaupt noch? In puncto Kreativität muss sich vieles, was heute für Kunst oder die Nachfolge dessen bezeichnet wird, nicht verstecken. So verwenden We Are Enfant Terrible Game-Boy-Musik. Die Idee ging von Cyril Debarge aus, auf den das schon bestehende Duo aus Sängerin und Keyboarderin Clo Floret und dem Gitarristen Thomas Fourny im Jahre 2008 traf. Zusammen beschlossen die drei aus dem französischen Lille stammenden Musiker, einen neuen Sound zu entwerfen.

Im letzten Jahr veröffentlichten sie ihr Debütalbum Explicit Pictures und sind damit unter anderem auch schon in Kanada und den USA unterwegs gewesen. Sie spielten im Vorprogramm von Peaches und für das Label Delicious Vinyl. In Deutschland kennt man sie zudem aus der Zusammenarbeit zu Steven Seagull mit der ebenfalls bei Audiolith unter Vertrag stehenden Band Frittenbude.

Musikalisch, so sagen sie selbst, standen für sie im Alter von sechs und zwölf Jahren vor allem die Töne des Nintendo Game Boy auf dem Programm. Daraus entwickelte sich eine bis heute bestehende Videospiel-Leidenschaft, die man eben auch in der Musik hören kann. Elektronische Synthpop-Tanzmusik mit Rock-Einschlägen.

Vielleicht liegt hier der Unterschied zur Hochkultur: Bei klassischer Musik bleibt man eben sitzen. Ein anderer Genuss von Kunst. Ob Kunst oder nicht, ist der zweiten Band des Konzertabends egal: FUCK ART, LET’S DANCE! Das Trio bezeichnet Artur von Audiolith als „unseren heißesten Newcomer aus Hamburg“.

Romeo Sfendules, Tim Hansen und Nico Cham spielen „Emo Electro“ – ein weiterer Beitrag aus der unendlichen Welt der elektronisch hergestellten Klänge, in der man gerne den Überblick verliert. Was hilft, ist anhören: Auch die Hamburger machen vor allem sehr Tanzbares – sie behaupten sogar, dass es kaum möglich sei, bei ihrer Musik still zu sitzen.

Live gab es die Band schon seit drei Jahren zu sehen, zusammen mit Bands wie Who Made Who, We Have Band oder Ratatat. Nach einigen selbst produzierten EPs kam 2011 dann bei Audiolith das Release des ersten Albums sowie der Single The Conqueror an die Reihe. Die Atmosphäre in den Liedern der drei Hamburger verführt und treibt. Dementsprechend ist letztlich nicht entscheidend, in welchem Kulturbereich sich diese Musik bewegt, sondern vielmehr, was sie kann. FUCK ART, LET’S DANCE! erklären dazu: „Tanzen muss man einfach„. Damit ist alles gesagt.


FUCK ART, LET’S DANCE! und We Are Enfant Terrible, 2. Februar, Einlass: 20.00 Uhr, Projekt 7 Magdeburg, Tickets im Vorverkauf: 10,55 Euro


 


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1 Response

  1. 2. Februar 2012

    […] Magdeburg. Popkultur versus Hochkultur? Woran misst man heute diesen Unterschied oder: Gibt es ihn überhaupt noch? In puncto Kreativität muss sich vieles, was heute für Kunst oder die Nachfolge dessen bezeichnet wird, nicht verstecken. So verwenden We Are Enfant Terrible Game-Boy-Musik. Die Idee ging vonCyril Debarge aus, auf den das schon bestehende Duo aus Sängerin und Keyboarderin Clo Floret und dem Gitarristen Thomas Fourny im Jahre 2008 traf. Zusammen beschlossen die drei aus dem französischen Lille stammenden Musiker, einen neuen Sound zu entwerfen. (weiter lesen …) […]

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